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Ansprache zur Gemeindepilgerfahrt in Esterwegen am 06.09.2015
Liebe Schwestern und Brüder,
am 08. Mai 1945 haben die damals Verantwortlichen des
nationalsozialistischen deutschen Reiches die bedingungslose
Kapitulation unterschrieben. Damit war wohl eines der grausamsten
Kapitel der europäischen Geschichte beendet. Die
Nationalsozialisten haben aufgegeben. Europa – und damit auch die
Deutschen – wurden von der Gewaltherrschaft und dem Terror der
Nazis befreit. Seitdem herrscht auf deutschem Boden nunmehr 70 Jahre
Frieden – länger als eine Generation. Das ist in der
Geschichte auf deutschem Boden noch nie da gewesen, weil immer wieder
in der Geschichte Fürsten von Klein- und Kleinststaaten gegen ihre
Nachbarn kämpften.
Was lag alles hinter dem Menschen in Deutschland und Europa an eben
diesem Tag der Befreiung, der auch heute noch bei unseren
niederländischen Nachbarn als „Befrejdingsdaag“
gefeiert wird: Es waren zwei brutale Weltkriege, die von deutschem
Boden ausgegangen sind mit vielen Verletzten und Toten. Ihrer gedenken
wir am Volkstrauertag. Der Krieg, der am 08. Mai 1945 mit der
bedingungslosen Kapitulation des nationalsozialistischen Regimes
endete, forderte viel mehr Opfer, von denen wir gar nicht wissen, wo
sie geblieben sind. Millionen von Juden, Sinti und Roma wurden
ermordet. Behinderte und Menschen mit anderen Einschränkungen
galten als Lebensunwertes Leben und viele von ihnen wurden umgebracht.
Anders Lebende und anders Denkende wurden denunziert und sind
verschwunden – auch in die Emslandlager, wie auch hierher.
Später waren es die Kriegsgefangenen. Was sie in den
Strafgefangenenlagern erwartete waren Entrechtung, Entwürdigung
und Ausbeutung. Die Methode waren Prügelorgien, Erniedrigung,
mangelnde Ernährung, Schwerstarbeit und die andauernde Gefahr,
ermordet zu werden. Viele sind in diesen Lagern an Hunger,
Erschöpfung und Ausbeutung gestorben.
Das „Lied der Moorsoldaten“ hat diese Erfahrungen der
„Moorsoldaten“ – so nannten sich die ersten
politischen Häftlinge des Konzentrationslagers Börgermoor
– verarbeitet Es sollte die Gefangenen aufrichten und es war ihre
Demonstration ihrer kulturellen Überlegenheit zur Stärkung
ihres Selbstbewusstseins gegenüber ihren Peinigern. Nur kurze Zeit
erfreute sich das Lied der Zustimmung der Lager-SS, wurde aber dann
verboten1, weil es den Häftlingen die Perspektive der Freiheit
nach der Winterzeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft bot.
Es heißt dort: „Doch für uns gibt es kein Klagen, ewig
kann’s nicht Winter sein. Einmal werden froh wir sagen: Heimat,
du bist wieder mein. Dann ziehn die Moorsoldaten nicht mehr mit dem
Spaten ins Moor.“2 Diese Lagerlied von Börgermoor finden Sie
an der Wand der Klosterkapelle.
Diese Befreiung haben die Überlebenden der Emslandlager am Ende
des zweiten Weltkrieges am eigenen Leib erfahren. Es waren nicht nur
andere, z. B. Kriegsgefangene – es waren auch unsere Leute, die
dort gefangen und geschunden waren, weil sie nicht in die Ideologie und
in das System der Nationalsozialisten passten.
Der 08. Mai 1945 ist wirklich ein Tag der Befreiung, ein Tag, dessen
wir gedenken sollten. Seitdem ist viel in unserem Land geschehen:
Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, die Überwindung einer
unnatürlichen Teilung Deutschlands in der Wiedervereinigung und
das Zusammenrücken Europas. Dafür gilt es dankbar zu sein.
Die Überwindung der deutschen Teilung wäre vor 27 Jahren
nicht denkbar gewesen. Das politische Zusammenrücken Europas
wäre vor 100 Jahren vielleicht auch nicht denkbar gewesen.
--------------------------
1 Vgl. Liedblatt, Liedtext und Informationen zum Lied aus: Begleitheft
zur CD „Das Lied der Moorsoldaten – 1933 bis 2000, DIZ
Emslandlager, Papenburg 2002.
2 Ebd.
- 2 -
Vor einigen Monaten ist mir eine DVD der Internationalen Christlichen
Botschaft Jerusalem in die Hände gefallen mit dem Titel:
„1945 – 2015 – 70 Jahre Frieden, Freiheit, Aufbau,
Wohlstand; Gott sei Dank!“3
Das war für uns als Pastoralteam und Pfarreirat der Anlass diese
Gemeindepilgerfahrt hierher in die Gedenkstätte zu machen, einem
Ort, an dem Menschen zu Opfern des nationalsozialistischen Regimes und
Terrors gemacht werden sollten, sich aber – wie das Lied der
Moorsoldaten zeigt – nicht zu Opfern machen ließen. Unsere
Einladung war: Wir sagen danke – für 70 Jahre Frieden,
Freiheit, Gnade! Du auch?“4
Dankbarkeit für Frieden und Freiheit ist angemessen, wenn wir
immer wieder erkennen müssen, wie kostbar und zerbrechlich sie
sind: Denken wir nur an die Krise in der Ukraine, an den
Bürgerkrieg in Syrien, an den islamistischen Terror des
sogenannten „Islamischen Staates“, und an die vielen
unbenannten Krisenherde unserer einen Welt. Wirklicher Frieden ist
nicht nur mit Verträgen machbar – er muss vom Inneren der
Menschen her kommen, vom Willen und der Sehnsucht nach Frieden und dem
Bewusstsein, dass er ein kostbares und verletzliches Geschenk ist. Im
Evangelium haben wir es gehört: „Frieden hinterlasse ich
euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt
ihn gibt, gebe ich euch.“ (Joh 14, 27)
Aber wie können wir heute als Christen in Deutschland
glaubwürdig leben, an Gott glauben, aus diesem Glauben das
Geschenk der freiheitlich-demokratischen Gesellschaft gestalten und
dankbar sein für 70 Jahre Frieden, Freiheit und Gnade? Die
Theologische Forschung stellt sich seit Jahren dieser schweren Frage.
Der renommierte Fundamentaltheologe Johann Baptist Metz stellt fest,
dass für monotheistische Religionen wie das Christentum oder das
Judentum die Geschichte keine Erfolgsgeschichte ist, sondern eine
Leidensgeschichte, die des Leids anderer gedenkt und erst damit den
Anspruch der
-------------------------------
3 ICEJ, deutscher Zweig, Stuttgart 2015
4 ICEJ-Flyer; Verweis im Brief des ICEJ an das Pfarramt Bösel.
- 3 -
Universalität und Allgemeingültigkeit erhält.5
„… es gibt eine Autorität, die … [nicht; d.
Verf.] überholt ist: die Autorität der Leidenden.“6 Das
Gedenken fremden Leids ist dabei kein passives Wahrnehmen, weil es kein
Leid gibt, das uns nichts angeht und weil es keine „leAnsprache
zur Gemeindepilgerfahrt in Esterwegen am 06.09.2015
Liebe Schwestern und Brüder,
am 08. Mai 1945 haben die damals Verantwortlichen des
nationalsozialistischen deutschen Reiches die bedingungslose
Kapitulation unterschrieben. Damit war wohl eines der grausamsten
Kapitel der europäischen Geschichte beendet. Die
Nationalsozialisten haben aufgegeben. Europa – und damit auch die
Deutschen – wurden von der Gewaltherrschaft und dem Terror der
Nazis befreit. Seitdem herrscht auf deutschem Boden nunmehr 70 Jahre
Frieden – länger als eine Generation. Das ist in der
Geschichte auf deutschem Boden noch nie da gewesen, weil immer wieder
in der Geschichte Fürsten von Klein- und Kleinststaaten gegen ihre
Nachbarn kämpften.
Was lag alles hinter dem Menschen in Deutschland und Europa an eben
diesem Tag der Befreiung, der auch heute noch bei unseren
niederländischen Nachbarn als „Befrejdingsdaag“
gefeiert wird: Es waren zwei brutale Weltkriege, die von deutschem
Boden ausgegangen sind mit vielen Verletzten und Toten. Ihrer gedenken
wir am Volkstrauertag. Der Krieg, der am 08. Mai 1945 mit der
bedingungslosen Kapitulation des nationalsozialistischen Regimes
endete, forderte viel mehr Opfer, von denen wir gar nicht wissen, wo
sie geblieben sind. Millionen von Juden, Sinti und Roma wurden
ermordet. Behinderte und Menschen mit anderen Einschränkungen
galten als Lebensunwertes Leben und viele von ihnen wurden umgebracht.
Anders Lebende und anders Denkende wurden denunziert und sind
verschwunden – auch in die Emslandlager, wie auch hierher.
Später waren es die Kriegsgefangenen. Was sie in den
Strafgefangenenlagern erwartete waren Entrechtung, Entwürdigung
und Ausbeutung. Die Methode waren Prügelorgien, Erniedrigung,
mangelnde Ernährung, Schwerstarbeit und die andauernde Gefahr,
ermordet zu werden. Viele sind in diesen Lagern an Hunger,
Erschöpfung und Ausbeutung gestorben.
Das „Lied der Moorsoldaten“ hat diese Erfahrungen der
„Moorsoldaten“ – so nannten sich die ersten
politischen Häftlinge des Konzentrationslagers Börgermoor
– verarbeitet Es sollte die Gefangenen aufrichten und es war ihre
Demonstration ihrer kulturellen Überlegenheit zur Stärkung
ihres Selbstbewusstseins gegenüber ihren Peinigern. Nur kurze Zeit
erfreute sich das Lied der Zustimmung der Lager-SS, wurde aber dann
verboten1, weil es den Häftlingen die Perspektive der Freiheit
nach der Winterzeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft bot.
Es heißt dort: „Doch für uns gibt es kein Klagen, ewig
kann’s nicht Winter sein. Einmal werden froh wir sagen: Heimat,
du bist wieder mein. Dann ziehn die Moorsoldaten nicht mehr mit dem
Spaten ins Moor.“2 Diese Lagerlied von Börgermoor finden Sie
an der Wand der Klosterkapelle.
Diese Befreiung haben die Überlebenden der Emslandlager am Ende
des zweiten Weltkrieges am eigenen Leib erfahren. Es waren nicht nur
andere, z. B. Kriegsgefangene – es waren auch unsere Leute, die
dort gefangen und geschunden waren, weil sie nicht in die Ideologie und
in das System der Nationalsozialisten passten.
Der 08. Mai 1945 ist wirklich ein Tag der Befreiung, ein Tag, dessen
wir gedenken sollten. Seitdem ist viel in unserem Land geschehen:
Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, die Überwindung einer
unnatürlichen Teilung Deutschlands in der Wiedervereinigung und
das Zusammenrücken Europas. Dafür gilt es dankbar zu sein.
Die Überwindung der deutschen Teilung wäre vor 27 Jahren
nicht denkbar gewesen. Das politische Zusammenrücken Europas
wäre vor 100 Jahren vielleicht auch nicht denkbar gewesen.
-----------------------------------
1 Vgl. Liedblatt, Liedtext und Informationen zum Lied aus: Begleitheft
zur CD „Das Lied der Moorsoldaten – 1933 bis 2000, DIZ
Emslandlager, Papenburg 2002.
2 Ebd.
- 4 -
Vor einigen Monaten ist mir eine DVD der Internationalen Christlichen
Botschaft Jerusalem in die Hände gefallen mit dem Titel:
„1945 – 2015 – 70 Jahre Frieden, Freiheit, Aufbau,
Wohlstand; Gott sei Dank!“3
Das war für uns als Pastoralteam und Pfarreirat der Anlass diese
Gemeindepilgerfahrt hierher in die Gedenkstätte zu machen, einem
Ort, an dem Menschen zu Opfern des nationalsozialistischen Regimes und
Terrors gemacht werden sollten, sich aber – wie das Lied der
Moorsoldaten zeigt – nicht zu Opfern machen ließen. Unsere
Einladung war: Wir sagen danke – für 70 Jahre Frieden,
Freiheit, Gnade! Du auch?“4
Dankbarkeit für Frieden und Freiheit ist angemessen, wenn wir
immer wieder erkennen müssen, wie kostbar und zerbrechlich sie
sind: Denken wir nur an die Krise in der Ukraine, an den
Bürgerkrieg in Syrien, an den islamistischen Terror des
sogenannten „Islamischen Staates“, und an die vielen
unbenannten Krisenherde unserer einen Welt. Wirklicher Frieden ist
nicht nur mit Verträgen machbar – er muss vom Inneren der
Menschen her kommen, vom Willen und der Sehnsucht nach Frieden und dem
Bewusstsein, dass er ein kostbares und verletzliches Geschenk ist. Im
Evangelium haben wir es gehört: „Frieden hinterlasse ich
euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt
ihn gibt, gebe ich euch.“ (Joh 14, 27)
Aber wie können wir heute als Christen in Deutschland
glaubwürdig leben, an Gott glauben, aus diesem Glauben das
Geschenk der freiheitlich-demokratischen Gesellschaft gestalten und
dankbar sein für 70 Jahre Frieden, Freiheit und Gnade? Die
Theologische Forschung stellt sich seit Jahren dieser schweren Frage.
Der renommierte Fundamentaltheologe Johann Baptist Metz stellt fest,
dass für monotheistische Religionen wie das Christentum oder das
Judentum die Geschichte keine Erfolgsgeschichte ist, sondern eine
Leidensgeschichte, die des Leids anderer gedenkt und erst damit den
Anspruch der
3 ICEJ, deutscher Zweig, Stuttgart 2015
4 ICEJ-Flyer; Verweis im Brief des ICEJ an das Pfarramt Bösel.
Universalität und Allgemeingültigkeit erhält.5
„… es gibt eine Autorität, die … [nicht; d.
Verf.] überholt ist: die Autorität der Leidenden.“6 Das
Gedenken fremden Leids ist dabei kein passives Wahrnehmen, weil es kein
Leid gibt, das uns nichts angeht und weil es keine „leidfreien
Zonen in unserem Leben und in der Menschheit gibt.7
Wir gedenken der Opfer der Weltkriege, aber auch des Gesamten
nationalsozialistischen Terrors und ihres Leids. Auch sie gehören
zu unserer Böseler Geschichte. Ich erinnere an Stanislaw Dytwach,
ein polnischer Zwangsarbeiter der 1942 im Alter von 29 Jahren im
Kronsberg auch vor einheimischen Zeugen erhängt wurde, weil er
eine Deutsche liebte und mit ihr ein Kind zeugte. Das durfte nach der
Rassenideologie Hitlers und seiner Nationalsozialisten nicht passieren,
da sie als „minderwertig“ galten. Wir haben seiner am
Volkstrauertag 2014 bei der Kranzliederlegung am Ehrenmal erstmals
gedacht8. Ich erinnere aber auch an Harry Alfred Horsey, der im Alter
von 22 Jahren mit seinem Jagdflieger der britischen Royal Air Force
nach einer Beschießung in Westerloh notlanden musste. Er wurde am
02. April 1945 – kurz vor Ende des Krieges – festgenommen
und bewacht und einen Tag später von einem Deutschen Soldaten ohne
Gerichtsverfahren oder gerichtlicher Anhörung erschossen.9
Es liegt in unserer Verantwortung, auch solcher Einzelschicksale zu
gedenken, weil es kein Lied gibt, das uns nicht angeht. Es braucht aber
nicht nur Ansprachen und Texte – Papier ist geduldig und das
gesprochene Wort gerät in Vergessenheit. Es braucht auch Orte des
Gedenkens – genauso wie das Gedenken an die vielen Soldaten auch
den Ort des Ehrenmals mitten in unserem Ort hat.
-------------------------
5 Vgl. J. B. Metz: Monotheismus und Demoratie. In: Jahrbuch Politische
Theologie, Bd 1: Demokratiefähigkeit. Münster, 1996. S. 47
6 Ebd.
7 Vgl. Metz. ebd. S. 48.
8 Vgl. Martin Pille: Sein „verbrechen“: Die Liebe. Polnischer Zwangsarbeiter 1942 im Kronsberg erhängt.
9 Vgl. Martin Pille: Fall Horsey. Quelle: Chris.Heather@nationaarchieves.gsi.gov.uk. London.
- 5 -
Das Gedenken des Leids konkreter Personen, wie bei Dytwach und Horsey,
und aller Opfer des Nationalsozialismus kann uns dann auch helfen,
fremdes Leid auch heute zu sehen: die Not der Flüchtlinge und der
Verfolgten, die Not der Perspektivlosigkeit und der Unfreiheit in
Meinungsäußerung und Religionsausübung. Und das
Gedenken fremden Leids will Impulse geben zu solidarischem Handeln und
zu einem friedlichem Miteinander. Und da geschehen viele gute
Initiativen in Bösel im Rahmen der Flüchtlingsarbeit
(Grillen, Hausaufgabenhilfe, Sprachkurse, Kochkurs)
Damit wären wir bei der großartigen Vision einer vollendeten
Gesellschaft, in der es heißt: „Dann schmieden sie
Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen.
Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht
mehr für den Krieg.“ (Jes 2, 4). Wie weit wir weltweit von
dieser Vision entfernt sind, zeigen uns Tag für Tag die
Nachrichten. An uns ist es unsere Wege zu gehen im Licht des Herrn (vgl
Jes 2, 5), freiheitlich-demokratische Gesellschaft auf den
unterschiedlichen Ebenen zu gestalten, Menschen in Not zu helfen und
selbst im persönlichen Bereich, in der Nachbarschaft, im Dorf und
in unserem Land Wege des Friedens zu gehen, weil Frieden so
zerbrechlich sein kann.
Dann können wir wirklich und aufrichtig sagen: Wir sagen danke
– für 70 Jahre Frieden, Freiheit, Gnade! Du auch?“10
10 ICEJ-Flyer; Verweis im Brief des ICEJ an das Pfarramt Bösel,
2015.idfreien Zonen in unserem Leben und in der Menschheit gibt.7
Wir gedenken der Opfer der Weltkriege, aber auch des Gesamten
nationalsozialistischen Terrors und ihres Leids. Auch sie gehören
zu unserer Böseler Geschichte. Ich erinnere an Stanislaw Dytwach,
ein polnischer Zwangsarbeiter der 1942 im Alter von 29 Jahren im
Kronsberg auch vor einheimischen Zeugen erhängt wurde, weil er
eine Deutsche liebte und mit ihr ein Kind zeugte. Das durfte nach der
Rassenideologie Hitlers und seiner Nationalsozialisten nicht passieren,
da sie als „minderwertig“ galten. Wir haben seiner am
Volkstrauertag 2014 bei der Kranzliederlegung am Ehrenmal erstmals
gedacht8. Ich erinnere aber auch an Harry Alfred Horsey, der im Alter
von 22 Jahren mit seinem Jagdflieger der britischen Royal Air Force
nach einer Beschießung in Westerloh notlanden musste. Er wurde am
02. April 1945 – kurz vor Ende des Krieges – festgenommen
und bewacht und einen Tag später von einem Deutschen Soldaten ohne
Gerichtsverfahren oder gerichtlicher Anhörung erschossen.9
Es liegt in unserer Verantwortung, auch solcher Einzelschicksale zu
gedenken, weil es kein Lied gibt, das uns nicht angeht. Es braucht aber
nicht nur Ansprachen und Texte – Papier ist geduldig und das
gesprochene Wort gerät in Vergessenheit. Es braucht auch Orte des
Gedenkens – genauso wie das Gedenken an die vielen Soldaten auch
den Ort des Ehrenmals mitten in unserem Ort hat.
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5 Vgl. J. B. Metz: Monotheismus und Demoratie. In: Jahrbuch Politische
Theologie, Bd 1: Demokratiefähigkeit. Münster, 1996. S. 47
6 Ebd.
7 Vgl. Metz. ebd. S. 48.
8 Vgl. Martin Pille: Sein „verbrechen“: Die Liebe. Polnischer Zwangsarbeiter 1942 im Kronsberg erhängt.
9 Vgl. Martin Pille: Fall Horsey. Quelle: Chris.Heather@nationaarchieves.gsi.gov.uk. London.
- 6 -
Das Gedenken des Leids konkreter Personen, wie bei Dytwach und Horsey,
und aller Opfer des Nationalsozialismus kann uns dann auch helfen,
fremdes Leid auch heute zu sehen: die Not der Flüchtlinge und der
Verfolgten, die Not der Perspektivlosigkeit und der Unfreiheit in
Meinungsäußerung und Religionsausübung. Und das
Gedenken fremden Leids will Impulse geben zu solidarischem Handeln und
zu einem friedlichem Miteinander. Und da geschehen viele gute
Initiativen in Bösel im Rahmen der Flüchtlingsarbeit
(Grillen, Hausaufgabenhilfe, Sprachkurse, Kochkurs)
Damit wären wir bei der großartigen Vision einer vollendeten
Gesellschaft, in der es heißt: „Dann schmieden sie
Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen.
Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht
mehr für den Krieg.“ (Jes 2, 4). Wie weit wir weltweit von
dieser Vision entfernt sind, zeigen uns Tag für Tag die
Nachrichten. An uns ist es unsere Wege zu gehen im Licht des Herrn (vgl
Jes 2, 5), freiheitlich-demokratische Gesellschaft auf den
unterschiedlichen Ebenen zu gestalten, Menschen in Not zu helfen und
selbst im persönlichen Bereich, in der Nachbarschaft, im Dorf und
in unserem Land Wege des Friedens zu gehen, weil Frieden so
zerbrechlich sein kann.
Dann können wir wirklich und aufrichtig sagen: Wir sagen danke
– für 70 Jahre Frieden, Freiheit, Gnade! Du auch?“10
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10 ICEJ-Flyer; Verweis im Brief des ICEJ an das Pfarramt Bösel, 2015.
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Kirchenausschusswahl 2014
Bekanntgabe des Wahlergebnisses
der Wahl vom 15./16. November 2014
Zahl der Wahlberechtigten: 4.098
Zahl der Wähler: 689;
Gültige Stimmzettel: 687;
Ungültige Stimmzettel: 2
Gewählte Mitglieder (alphabetische Reihenfolge):
Name
|
Vorname
|
Alter
|
Beruf
|
Anschrift
|
|
|
|
|
|
Awick
|
Stefan
|
45
|
Bankkaufmann
|
Begonienstr. 7, Bösel
|
Bünger
|
Josef
|
58
|
Steuerberater
|
Sandkamp 23, Bösel-P'dorf
|
Elberfeld
|
Alfons
|
57
|
Maurermeister
|
Oppelner Weg 1, Bösel
|
Fennen
|
Franz
|
57
|
Techniker
|
Hölker Weg 10, Bösel
|
Franke
|
Josef jun.
|
38
|
Programmierer
|
Baumstr. 3, Bösel-P'dorf
|
Freke
|
Markus
|
41
|
Außendienstmitarbeiter
|
Edith-Stein-Str. 18, Bösel
|
Lübben
|
Hildegard
|
58
|
Landwirtin
|
Garreler Str. 27, Bösel
|
Runden
|
Theo
|
65
|
Rentner
|
Hülsberger Str. 26, Bösel-P'dorf
|
Schwerter
|
Rainer
|
46
|
Selbständig
|
Bachmannsweg 4, Bösel-Hülsberg
|
Stukenborg
|
Jürgen
|
40
|
Bilanzbuchhalter
|
Holunderstr. 17, Bösel
|
Südbeck
|
Dr. Michael
|
52
|
Tierarzt
|
Steinbergweg 4, Bösel
|
Tapken
|
Franz
|
49
|
Maurer
|
Overlaher Str. 26, Bösel
|
|
|
|
|
|
Ersatzmitglieder: |
|
|
|
|
Tangemann
|
Josef |
42 |
Landwirt |
Über der Aue 3, Bösel |
Stolle
|
Maria |
38 |
Sekretärin |
Kolpingstr. 4, Bösel |
Ruiter
|
Ulrike |
50 |
Leitende MTA |
Bahnstr. 57, Bösel |
|
|
|
B
B
Beim
"Tag des offenen Turmes" im Oktober 2006 haben viele
Gemeindemitglieder die Gelegenheit genutzt, sich auch
ein Bild vom Zustand der Sakristei in ihrer Pfarrkirche
zu machen. Einigkeit bestand darin, dass hier grundlegender
Sanierungsbedarf besteht.
Die jetzigen Planungen sehen vor, die Sakristei zu
renovieren und das Dachgeschoss auszubauen. Dieses
bietet dann Platz für viele Gegenstände,
die aus der jetzigen Sakristei ausgelagert werden
können. So soll für die zeitweise über
zehn Personen, die sich auf die hl. Messen und Andachten
vorbereiten, mehr Platz geschaffen werden.
Seit Jahren ist in Kirchennähe keine Toilette
verfügbar. Die Toilette im Pfarrheim ist zudem
nicht behindertengerecht. Deshalb ist beabsichtigt,
im Zusammenhang mit der Renovierung der Sakristei
eine behindertengerechte Toilette an der Rückseite
zur Martinskapelle anzubauen.
Jahrzehntelange
Nutzung ist auch der Sakristei in St. Peter und Paul
in Petersdorf anzusehen. Hinzu kommt, dass durch Feuchtigkeitseinwirkung
Schäden im Kircheninneren behoben werden müssen.
Der Kirchenausschuss hat nun in einem Antrag an das
Offizialat Zuschüsse für diese Maßnahmen
beantragt.
Aloys Gelhaus.
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Christel Franke gewinnt das perfekte Bibel-Dinner
Hier
finden Sie alle Informationen: Quelle NWZ-Online
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Diakon Clemens Themann emeritiert (03.05.2009)
In einem festlichen
Dankgottesdienst mit einem anschließenden Empfang
im Pfarrheim wurde Diakon Clemens Themann am Sonntag,
03. Mai 2009, offiziell verabschiedet. Erfreut nahm
die Gemeinde aber zur Kenntnis, dass Clemens Themann
seinen fast 25-jährigen diakonalen Dienst in
der Kirchengemeinde fortsetzen wird.
Clemens Themann empfing
am 12. Oktober 1985 die Diakonenweihe und war seitdem
als ständiger Diakon (mit Zivilberuf) in der
Pfarrgemeinde St. Cäcilia in Bösel und Petersdorf
eingesetzt. Pfarrer Norbert Bleker und Pfarrgemeinderatsvorsitzender
Reinhard Lanfer würdigten das seelsorgliche Wirken
von Clemens Themann. Die große Anzahl Gemeindemitglieder
beim Empfang im Pfarrheim bezeugte die hohe Wertschätzung,
die Diakon Clemens Themann sich erworben hat. Der
Dank galt auch seiner Ehefrau Christel, die ihn in
seinem Dienst mit getragen und unterstützt hat.
Die Pfarrgemeinde wünscht
Clemens Themann für sein weiteres Wirken gute
Gesundheit und Gottes Segen.
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Erklärung des Bischöflichen Offizials,
Weihbischof Heinrich Timmerevers
Seit Wochen werden wir mit der Tatsache konfrontiert, dass es innerhalb der
katholischen Kirche und deren Einrichtungen sexuell motivierte Übergriffe auf
Schutzbefohlene gegeben hat und womöglich noch gibt. Mitunter wird auch
hingewiesen auf ein Übermaß an Gewalt, die Kindern und Jugendlichen vor allem in
den 50iger und 60iger Jahren durch Amtsträger und Mitarbeiter der Kirche angetan
wurde. Der Offizialatsbezirk Oldenburg ist von diesen Geschehnissen nicht
ausgenommen.
Auch wenn zunehmend erkennbar wird, dass es sich dabei um ein
gesamtgesellschaftliches Problem handelt, ist es dennoch ein nicht hinnehmbarer
Skandal, dass es auch in unserer Kirche immer wieder solche Übergriffe gegeben
hat! Gerade die „Kleinen“ stehen im Evangelium unter dem besonderen Segen Jesu.
Wer sie missbraucht, verkehrt die Frohbotschaft in übler Weise.
Jeder einzelne Fall, der ans Licht kommt, erfüllt mich mit Schmerz und Trauer. Ich
sehe klar, dass kirchliche Verantwortungsträger in der Vergangenheit nicht in jeder
Situation angemessen gehandelt haben. Die damaligen unzureichenden Maßnahmen
und das Schweigen sind ein schwerer Fehler gewesen. Auf diese Weise sind viele
Opfer in ihrer Not alleingelassen und Täter nicht wirklich zur Rechenschaft gezogen
worden. Als Christ und Amtsträger in unserer Kirche schäme ich mich dafür und bitte
alle Betroffenen um Verzeihung.
Aufklärung, Transparenz und konsequentes Handeln sind heute und künftig das
Gebot der Stunde. Die Opfer und Betroffenen haben dabei im Mittelpunkt zu stehen.
Wir werden alles tun, ihren Schmerz und ihre Not anzunehmen und ihnen Hilfe zu
ermöglichen. Wir werden jedem Hinweis konsequent nachgehen.
Damit die Kirche der Aufklärung nachkommen kann, bedarf sie der Mithilfe aller, die
um konkrete Sachverhalte wissen und sachdienliche Hinweise geben können.
Anonyme Mitteilungen, Verdächtigungen und Spekulationen sind angesichts der
schwerwiegenden Materie nicht hilfreich und schaffen ein Klima des Misstrauens.
Die katholische Kirche hat aufgrund der Ereignisse in sie gesetztes Vertrauen
verloren. Das ist schmerzlich angesichts der Tatsache, dass der weitaus größte Teil
der Priester, Diakone, pastoralen und anderen Mitarbeiter tagtäglich aufrichtig und
mit großem Engagement ihren Dienst tun zum Wohl und Segen der Menschen.
In dieser schweren Zeit, die für uns alle eine Bußzeit ist, bitte ich alle Gläubigen um
ihr Gebet.
Vechta, 19. März 2010
+ Heinrich Timmerevers
Bischöflicher Offizial
Weihbischof
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Wallfahrer der Kirchengemeinde St. Cäcilia

Die Kommunionkinder und deren Eltern

==============================================================================================
KIRCHENAUSSCHUSSWAHL 2 0 1 0
B e k a n n t g a b e
Ergebnis der Kirchenausschusswah
KIRCHENAUSSCHUSSWAHL 2 0 1 0
Gemäß der Wahlordnung für die
Kirchenausschüsse gebe ich das Wahlergebnis bekannt:
1. Zahl
der Wahlberechtigten: 4.155
Gültige Stimmen: 633
Zahl
der Wähler:
635
Ungültige
Stimmen: 2
2. Gewählte
Mitglieder und Reihenfolge der Ersatzmitglieder mit den für sie abgegebenen
Stimmen:
a) Gewählte Mitglieder:
Stimmen:
1. Bünger, Josef
337
2. Awick, Stefan
335
3. Lübben,
Hildegard
282
4. Franke jun.,
Josef
276
5. Schwerter,
Rainer
274
6. Südbeck, Dr.
Michael
266
7. Peckskamp,
Johannes
265
8. Runden, Theo
262
9. Stuckenborg,
Jürgen
232
10. Freke, Markus
220
11. Elberfeld,
Alfons
215
12. Behrens, Rainer
204
b) Ersatzmitglieder:
1. Stammermann,
Thomas
170
3. Wahleinspruch
Gemäß der Wahlordnung kann jeder Wahlberechtigte
gegen die Gültigkeit der Wahl Einspruch erheben. Der Wahleinspruch ist bei dem
bisherigen Kirchenausschuss innerhalb einer Woche nach der heutigen
Bekanntmachung einzureichen.
Tag der Veröffentlichung: 13. November 2010
gez. Pfarrer Hubert Moormann
.....................................................
-Pfarrer Hubert
Moormann,
Vorsitzender des Wahlvorstandes-
|
KIRCHENAUSSCHUSSWAHL 2 0 1 0
B e k a n n t g a b e
Ergebnis der Kirchenausschusswah
KIRCHENAUSSCHUSSWAHL 2 0 1 0
Gemäß der Wahlordnung für die
Kirchenausschüsse gebe ich das Wahlergebnis bekannt:
1. Zahl
der Wahlberechtigten: 4.155
Gültige Stimmen: 633
Zahl
der Wähler:
635
Ungültige
Stimmen: 2
2. Gewählte
Mitglieder und Reihenfolge der Ersatzmitglieder mit den für sie abgegebenen
Stimmen:
a) Gewählte Mitglieder:
Stimmen:
1. Bünger, Josef
337
2. Awick, Stefan
335
3. Lübben,
Hildegard
282
4. Franke jun.,
Josef
276
5. Schwerter,
Rainer
274
6. Südbeck, Dr.
Michael
266
7. Peckskamp,
Johannes
265
8. Runden, Theo
262
9. Stuckenborg,
Jürgen
232
10. Freke, Markus
220
11. Elberfeld,
Alfons
215
12. Behrens, Rainer
204
b) Ersatzmitglieder:
1. Stammermann,
Thomas
170
3. Wahleinspruch
Gemäß der Wahlordnung kann jeder Wahlberechtigte
gegen die Gültigkeit der Wahl Einspruch erheben. Der Wahleinspruch ist bei dem
bisherigen Kirchenausschuss innerhalb einer Woche nach der heutigen
Bekanntmachung einzureichen.
Tag der Veröffentlichung: 13. November 2010
gez. Pfarrer Hubert Moormann
.....................................................
-Pfarrer Hubert
Moormann,
Vorsitzender des Wahlvorstandes-
Seite am 30. Januar 2011 hierher übertragen.
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Renovierung/Umbau
Kath. Kindergarten St. Raphael,
Am Kirchplatz 30, 26219 Bösel
Veröffentlichung vergebener Aufträge gem. RdErl. D. MW.
D. StK u. d. übr. Min. v. 4.2.2009:
"Öffentliches Auftragswesen; Beschleunigung von investiven
Maßnahmen - Festsetzung von Wertgrenzen unterhalb der geltenden
EU-Schwellenwerte für 1. Bauaufträge (VOB/A) 2. Liefer- und
Dienstleistungsaufträge (VOL/A)
VÖ-Datum: |
Gewerk: |
Auftragnehmer: |
Auftragsvolumen (ohne Umsatzst.):
|
08.06.2009 |
Sanitär, Heizung und Lüftung für Umbau Kindergarten und Neubau Kinderkrippe |
Fa. Elektro-Heizung-Sanitär M. Wessels GmbH & Co. KG, Bischofsbrücker Weg 11, 49757 Vrees |
161.801,96 EUR
|
08.06.2009 |
Elektroanlage Umbau Kindergarten und Neubau Kinderkrippe |
Fa. Heinrich Lübben, Hauptstraße 13, 26683 Saterland-Sedelsberg |
74.709,06 EUR |
06..08.2009 |
Rohbauarbeiten, Stahlbeton- und Maurerarbeiten Erweiterung des Kindergarten St. Raphael und Neubau Kinderkrippe |
Fa. kleine Stüve Bau GmbH, Schlichtenmoor 1, 49681 Garrel |
EUR 120.631,14 |
23.09.2009 |
Zimmermanns- und Dachdeckerarbeiten |
Fa. Lanfermann, Garreler Str. 52, 26219 Bösel |
EUR 75.167,90 |
16.12.2009
|
Fensterarbeiten (PVC) |
Fa. Rolf Stuckenberg
Garreler Str. 34, 26219 Bösel |
EUR 26.362,00 |
|
07.01.2010 |
Trockenbau |
Fa. Markus Lanfermann,
Garreler Str. 52, 26219 Bösel |
EUR 32.623,07 |
|
07.01.2010 |
Fenster/Türen (Alu) |
Fa. Kordes Metallbau,
Am Wegholt 3, 49685 Emstek |
EUR 49.620,00 |
|
04.06.2010 |
Außenanlagen (Pflasterungen) |
Fa. Borchers GmbH,
Industriestr. 1, 26903 Surwold |
EUR 36.916,92 |
|
08.07.2010 |
Einrichtung Krippe |
Fa. Wehrfritz, Bad Rodach |
EUR 26.581,82
|
|
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Juli bis November 2011:
Bestattungskultur
Immer wieder wird in den vergangenen Jahren in der
gesellschaftlichen Diskussion die Frage erörtert, wie man bei den Bestattungen
verfahren soll: Soll der Sarg in die
Erde abgesenkt werden oder soll er - wie
man so sagt – „oben stehen bleiben“?
Dazu ein paar kurze Überlegungen, die uns die christliche
Haltung und die Haltung der Kirche in dieser Frage deutlich machen.
1. Die Christen der
frühesten Zeit haben mit ihrer Form der Erdbestattung ein ganz bewusstes
Zeichen gesetzt gegen die heidnischen Praktiken ihrer Umwelt. Davon zeugen z.B.
die Katakomben in Rom oder auch alte christliche Gräber in Israel. Dahinter steht
unter Anderem die Auffassung, dass die Erde nicht nur der Ort des irdischen
Lebens ist, sondern dass der Mensch „von
der Erde genommen ist und zur Erde zurückkehrt“. Und das der Herr den
Verstorbenen auferwecken wird zum neuen Leben.
So beten wir es im Ritus des Begräbnisses.
2. Der Ritus des Absenkens in das Grab ist nicht nur eine
formale Tätigkeit, sondern ein Ausdruck des Glaubens mit hoher Symbolkraft.
Gerade in der Be-Erd-igung des Leibes
bezeugt der christliche Glaube die Würde der Schöpfung. Die Gemeinde erweist dabei dem Toten einen
Dienst geschwisterlicher Liebe und ehrt seinen in der Taufe zum
Bestattungskultur
Immer wieder wird in den vergangenen Jahren in der
gesellschaftlichen Diskussion die Frage erörtert, wie man bei den Bestattungen
verfahren soll: Soll der Sarg in die
Erde abgesenkt werden oder soll er - wie
man so sagt – „oben stehen bleiben“?
Dazu ein paar kurze Überlegungen, die uns die christliche
Haltung und die Haltung der Kirche in dieser Frage deutlich machen.
1. Die Christen der
frühesten Zeit haben mit ihrer Form der Erdbestattung ein ganz bewusstes
Zeichen gesetzt gegen die heidnischen Praktiken ihrer Umwelt. Davon zeugen z.B.
die Katakomben in Rom oder auch alte christliche Gräber in Israel. Dahinter steht
unter Anderem die Auffassung, dass die Erde nicht nur der Ort des irdischen
Lebens ist, sondern dass der Mensch „von
der Erde genommen ist und zur Erde zurückkehrt“. Und das der Herr den
Verstorbenen auferwecken wird zum neuen Leben.
So beten wir es im Ritus des Begräbnisses.
Bestattungskultur
Immer wieder wird in den vergangenen Jahren in der
gesellschaftlichen Diskussion die Frage erörtert, wie man bei den Bestattungen
verfahren soll: Soll der Sarg in die
Erde abgesenkt werden oder soll er - wie
man so sagt – „oben stehen bleiben“?
Dazu ein paar kurze Überlegungen, die uns die christliche
Haltung und die Haltung der Kirche in dieser Frage deutlich machen.
1. Die Christen der
frühesten Zeit haben mit ihrer Form der Erdbestattung ein ganz bewusstes
Zeichen gesetzt gegen die heidnischen Praktiken ihrer Umwelt. Davon zeugen z.B.
die Katakomben in Rom oder auch alte christliche Gräber in Israel. Dahinter steht
unter Anderem die Auffassung, dass die Erde nicht nur der Ort des irdischen
Lebens ist, sondern dass der Mensch „von
der Erde genommen ist und zur Erde zurückkehrt“. Und das der Herr den
Verstorbenen auferwecken wird zum neuen Leben.
So beten wir es im Ritus des Begräbnisses.
2. Der Ritus des Absenkens in das Grab ist nicht nur eine
formale Tätigkeit, sondern ein Ausdruck des Glaubens mit hoher Symbolkraft.
Gerade in der Be-Erd-igung des Leibes
bezeugt der christliche Glaube die Würde der Schöpfung. Die Gemeinde erweist dabei dem Toten einen
Dienst geschwisterlicher Liebe und ehrt seinen in der Taufe zum Tempel des Heiligen
Geistes gewordenen Leib im Gedenken an den Tod, das Begräbnis und die Auferstehung des Herrn. Sie erwartet
in gläubiger Hoffnung die Wiederkunft und die Auferstehung der Toten. Der
Ort, an dem wir zur letzten Ruhe gelegt werden ist somit der Ort unserer
Auferstehung. Die Bestattung in der Erde wird somit in der Symbolhandlung des
Hineingebens in die Erde zum Zeugnis des Glaubens.
3. Aus sehr unterschiedlichen Gründen ist das Hinablassen
des Sarges ins Grab an manchen Orten nicht mehr üblich. Der momentane Schmerz
soll vermieden werden. Dadurch entfällt die Kraft dieses Ritus für die Trauerbewältigung.
Auch wird die Wirklichkeit des Verlustes nicht mehr sinnenfällig gemacht. Daher
wird von Seelsorgern, von Psychologen und auch von Trauerbegleitern nachdrücklich
empfohlen, den Sarg in Anwesenheit der Trauergemeinde ins Grab hinab zu lassen.
gez. Pastor Hubert Moormann
2. Der Ritus des Absenkens in das Grab ist nicht nur eine
formale Tätigkeit, sondern ein Ausdruck des Glaubens mit hoher Symbolkraft.
Gerade in der Be-Erd-igung des Leibes
bezeugt der christliche Glaube die Würde der Schöpfung. Die Gemeinde erweist dabei dem Toten einen
Dienst geschwisterlicher Liebe und ehrt seinen in der Taufe zum Tempel des Heiligen
Geistes gewordenen Leib im Gedenken an den Tod, das Begräbnis und die Auferstehung des Herrn. Sie erwartet
in gläubiger Hoffnung die Wiederkunft und die Auferstehung der Toten. Der
Ort, an dem wir zur letzten Ruhe gelegt werden ist somit der Ort unserer
Auferstehung. Die Bestattung in der Erde wird somit in der Symbolhandlung des
Hineingebens in die Erde zum Zeugnis des Glaubens.
3. Aus sehr unterschiedlichen Gründen ist das Hinablassen
des Sarges ins Grab an manchen Orten nicht mehr üblich. Der momentane Schmerz
soll vermieden werden. Dadurch entfällt die Kraft dieses Ritus für die Trauerbewältigung.
Auch wird die Wirklichkeit des Verlustes nicht mehr sinnenfällig gemacht. Daher
wird von Seelsorgern, von Psychologen und auch von Trauerbegleitern nachdrücklich
empfohlen, den Sarg in Anwesenheit der Trauergemeinde ins Grab hinab zu lassen.
gez. Pastor Hubert Moormann
Tempel des Heiligen
Geistes gewordenen Leib im Gedenken an den Tod, das Begräbnis und die Auferstehung des Herrn. Sie erwartet
in gläubiger Hoffnung die Wiederkunft und die Auferstehung der Toten. Der
Ort, an dem wir zur letzten Ruhe gelegt werden ist somit der Ort unserer
Auferstehung. Die Bestattung in der Erde wird somit in der Symbolhandlung des
Hineingebens in die Erde zum Zeugnis des Glaubens.
3. Aus sehr unterschiedlichen Gründen ist das Hinablassen
des Sarges ins Grab an manchen Orten nicht mehr üblich. Der momentane Schmerz
soll vermieden werden. Dadurch entfällt die Kraft dieses Ritus für die Trauerbewältigung.
Auch wird die Wirklichkeit des Verlustes nicht mehr sinnenfällig gemacht. Daher
wird von Seelsorgern, von Psychologen und auch von Trauerbegleitern nachdrücklich
empfohlen, den Sarg in Anwesenheit der Trauergemeinde ins Grab hinab zu lassen.
gez. Pastor Hubert Moormann
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